SchattenNebel (German Edition) by Amber Redd

SchattenNebel (German Edition) by Amber Redd

Autor:Amber Redd [Redd, Amber]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cursed Verlag
veröffentlicht: 2015-01-21T05:00:00+00:00


Kapitel 11

Kurz vor acht klingelte Ushers Handy. Er humpelte in die Küche, wo er es auf dem Tisch hatte liegen lassen, und klappte es auf.

»Hallo?«

»Usher«, drang die tränenerstickte Stimme einer Frau durch die Leitung, »kannst du mich abholen?«

»Hanna?« Eiskaltes Unbehagen breitete sich in Ushers Magengegend aus. »Was ist los? Wo ist Denver?«

Usher konnte die verzweifelten Tränen aus Hannas Stimme heraushören. »Er ist…«

Angst ersetzte Ushers Unbehagen und die Haare in seinem Nacken stellten sich auf. »Hanna? Wo ist Denver? Hol ihn ans Telefon.«

»Denver ist…« Ein Schluchzen klang durch die Leitung. »Denver ist tot.«

»Was?« Ushers Knie gaben nach und er sank auf dem Stuhl zusammen.

»Wir waren im Stall, um sicherzugehen, dass die Heizungen an sind und es den Kühen gut geht«, flüsterte sie. »Dieses… dieses Ding ist in den Stall gestürmt und hat ein halbes Dutzend Kühe abgeschlachtet. Ich schwöre, Usher, es ist ein Werwolf! Als Denver mit einer Schrotflinte aus dem Büro kam, hat diese Kreatur seinen Arm gepackt und ihn einfach abgerissen.«

»Wie bist du entkommen?«

»Ich bin durch die Falltür im hinteren Teil des Stalls geklettert. Ich verstecke mich im Kornspeicher. Dann hab ich bemerkt, dass ich mein Handy dabei habe, und dich angerufen.«

»Ruf die Polizei!«

»Das habe ich, aber der Zuteiler hat gesagt, dass der Sheriff und seine Deputys wegen Unfällen unterwegs sind.«

Mit zitternden Beinen erhob sich Usher und schaltete das Licht der hinteren Veranda an. Der Schnee fiel so dicht, dass er nicht einmal hinter die erste Stufe sehen konnte.

»Ich bin unterwegs, Hanna.«

»Usher, ich weiß nicht, wohin dieses Ding verschwunden ist«, sagte sie mit gesenkter Stimme. »Die Kühe veranstalten einen riesigen Lärm, also kann ich nichts hören. Sei vorsichtig und bring eine Waffe mit.«

»Ruf mich an, wenn es nötig ist«, antwortete er, während sein Herz wild in seiner Brust hämmerte. »Der Schnee türmt sich schnell auf, es kann also ein bisschen dauern, bis ich bei dir bin.«

»Okay.« Sie legte auf.

»Was ist los?«, fragte Jarreth aus dem Türrahmen.

»Erinnerst du dich daran, wie du auf meine kleine Geschichte über den Werwolf reagiert hast?«

Jarreth bedachte ihn mit einem skeptischen, abschätzenden Blick.

»Tja, er hat Hannas Kühe im Melkkarussell angegriffen und ihren Farmarbeiter getötet.«

»Heilige Mutter Gottes!«, sagte Jarreth.

Usher zog einen kleinen Schlüsselbund aus seiner Hose und warf ihn Jarreth zu. »Hol die beiden Schrotflinten aus dem Waffenschrank in meinem Schlafzimmer. Eine Kaliber 12, die andere Kaliber 16. Bring genug Munition mit und noch ein gutes Dutzend Kugeln für meine 45er.«

»Ich komme mit dir«, sagte Jarreth.

»Nein. Deine Mutter braucht dich, also bleibst du hier.« Nachdem er in seine Stiefel geschlüpft war, hielt Usher inne und sah zu Jarreth. »Ich meine es ernst. Bleib hier.«

»Ich scheiß drauf. Ich komme mit und ich denke nicht, dass wir viel Zeit haben, darüber zu diskutieren.« Jarreth drehte sich um und verschwand im Flur.

»Scheiße!« Mit zitternden Händen schnürte Usher seine Stiefel.

Angst hüllte ihn ein. Er hatte von seiner eigenen Begegnung mit dem Werwolf noch immer die Hosen voll, sodass er ihm eigentlich nicht noch einmal begegnen wollte, doch er konnte Hanna auch nicht allein lassen. Sie war eine der echten Freunde, die er in Stone Trail hatte, und die beste Nachbarin, die man sich nur wünschen konnte.



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